Westholsteinische Seenplatte Heidgraben
Regelmäßig sind weite Wiesen- und Feldflächen in unserer Nachbarschaft zwischen Herbst und Frühjahr zumindest zeitweilig überschwemmt. Auch die Gräben laufen über.
Spätestens bei Einbruch der Dämmerung fallen mit ihren charakteristischen Rufen ganze Scharen von Kanadagänsen ein, dazu Enten und diverse Schwäne. Es ist ein Biotop auf Zeit.
Diese Feuchtwiesen haben saure Böden, sind landwirtschaftlich also nicht sehr ertragreich. Wie der Ortsname „Heidgraben“ schon sagt, war hier ursprünglich Moor und Heide, es wurde Torf gestochen, aus Birkenreisern Besen hergestellt.
Das alte Heidgrabener Notgeld zeigt folgerichtig eine Heidelandschaft.
Landkarten verzeichnen noch 1928 in unserer Lage Moor mit Torfstich, der Nachbarhof wird im Liegenschaftskataster noch immer „Moorhof“ genannt. Eine große Landfläche etwas weiter östlich, wo sich heute der Ortskern befindet, hieß früher „Egyptenmoor.“
Auch das relativ neue Wappen des Ortes nimmt darauf Bezug: links blühendes Heidekraut, in der Mitte der Heidgraben, rechts der Spaten zum Torfstechen.
Auch in unserem Garten ist stellenweise landunter. Allmählich scheint sich der Grundwasserstand hier nach den heißen Dürrejahren wieder aufgefüllt zu haben.