Vita Gisela Lehner geb. Felde (5): ab 1974
Etwa ab 1974 nahm Gisela Lehner ihre eigene künstlerische Arbeit nach einer langen Phase als Hausfrau und Mutter wieder auf. Lehner hat ihre malerische Entwicklung mit Anleitung und Kritik begleitet. Er konnte sich nur schwer davon freimachen, dass sie einst seine Schülerin gewesen war.
GL begann ihren Wiedereinstieg in die Kunst zunächst mit keramischen Arbeiten.
Dann folgten ornamentale Arbeiten, Entwürfe für Stoffe, Teppiche usw...
....Experimente mit den damals neuen Filzstiften....
...sowie recht naive Arbeiten und Motive.
Diese Zeit war enorm produktiv. Nach einer Experimentierphase mit verschiedenen Techniken und Materialien entschied sie sich für das Abklatsch-bzw. Abziehverfahren, auch Monotypie genannt. Hierbei kann man die unterschiedlichsten Effekte erzielen, je nachdem, ob man auf nasses, trockenes, glattes oder raues Papier druckt, und je nachdem, ob die verwendete Farbe dünnflüssig, pastos oder dickflüssig ist. Auch die Geschwindigkeit oder die Richtung, in der das Glas vom Papier gezogen oder gehoben wird, beeinflussen das Bild. Nun kann auf diesem Vor-Bild weitergearbeitet werden, indem z.B. Bildausschnitte weiter bedruckt werden oder malerisch mit dem Pinsel ausgestaltet werden.
Mit diesen neuen Bildern hatte sich Gisela Lehner nun endgültig von der Laienmalerei verabschiedet und war eine anerkannte Malerin und Grafikerin geworden.
Da nun auch für HL durch die Pensionierung endlich Zeit für intensive künstlerische Arbeit vorhanden war, folgten nun die Ausstellungen (meist gemeinsam als Ehepaar) zeitweise dicht aufeinander , und die Heidgrabener Ateliers wie auch der längst berühmte Garten wurden beliebte Treffpunkte für Kunstgespräche mit unzähligen Gästen.
Garten und Haus, die beide die Handschrift zweier zutiefst künstlerischer Menschen mit starkem Gestaltungswillen tragen, bildeten mit den Bildern zusammen eine Art „Gesamtkunstwerk“.